Work-Life-Balance? Weshalb du auch währen der Arbeit leben solltest.

Der Ausdruck „Work-Life-Balance“ zeigt direkt das Problem: Wieso sollte das Leben aufhören, wenn die Arbeit beginnt? Wieso sollte das Eine das Gegenteil des Anderen sein? Die Unterscheidung zwischen Leben und Arbeiten ist nicht hilfreich. Zumindest dann nicht, wenn ein freudiges, erfülltes Leben das Ziel ist. Die Unterscheidung führt vielmehr zur Work-Life-Imbalance!

Natürlich gibt es gute Gründe, bei der Arbeitsstelle Kompromisse zu machen. Auch ist der Weg zur sinnvoll erlebten Arbeit manchmal lang, beschwerlich und selten linear. Es gibt jedoch bessere Gründe, zumindest Mittelfristig keine Kompromisse zu machen bei seiner Arbeit. Zu teuer ist der Preis der Resignation.

Wer Stunden und Minuten zählt bei der Arbeit, steckt in der Work-Life-Imbalance. Wer das Gefühlt hat ausgenutzt zu werden von der Arbeit, ebenso! Es lohnt sich, das zu ändern. Und zwar sowohl für die Menschen, als auch für die Organisation.

Die Garçon im Café de Flore in Paris scheinen eher Life-Life, statt Work-Life-Balance zu haben. Die Stimmung ist ansteckend herzlich.

Die Garçon im Café de Flore in Paris (wo diese Blog-Idee entstand) mögen ihren Job. Das spürt man als Kunde sofort.

Der Schlüssel zur Life-Life-Balance

Eine Work-Life-Imbalance ist Ausdruck einer ungünstigen Beziehung zwischen Arbeitskraft und Organisation. In guten Arbeitsbeziehungen geht das Leben während der Arbeit weiter.

Gute Arbeitsbeziehungen entstehen, wenn beide Seiten ihren Teil beitragen: Mensch und Organisation. Ist dies erreicht, kommt es auch beiden Seiten zugute: Menschen, die auch während der Arbeit weiterleben können, haben ein schöneres, erfüllteres Leben. Engagierte, mitdenkende und engagierte Mitarbeitende sind wirksamer für die Organisation.

Analog zu glücklichen Beziehungen liegt der Schlüssel für wirksame Arbeitsbeziehungen in der Haltung. In der Haltung der Mitarbeitenden zu ihrer Arbeit, als auch in der Haltung der Organisation zu ihren Mitarbeitenden.

Erster Schlüssel: Die eigene Haltung

„Es passt, oder es passt nicht. Oft passt es nicht. Wenn es nicht passt, müssen Sie gehen. Das Leben ist kurz“. Thomas Meyers Fazit zu Liebesbeziehungen, stimmt zu 100% auch für Arbeitsbeziehungen. Natürlich braucht es Zeit, Geduld und ein Ausprobieren. Schlussendlich jedoch passt es oder es passt nicht. Zu viele Menschen arbeiten einfach weiter, obwohl es nicht passt. Und machen das Unternehmen, den Chef oder andere verantwortlich dafür, dass sie unglücklich sind. Das ist die Resignationsfalle und führt schnurgerade ins Elend. (In Liebesbeziehungen übrigens auch).

Zweiter Schlüssel: Die Haltung der Organisation

Eine Organisation muss es sich verdienen, dass die guten Leute bleiben. Wenn nur jene bleiben, die bleiben müssen, wird es düster. Jede Person kann man nicht halten, sehr wohl jedoch die Chancen dafür erhöhen. Arbeitsbeziehungen werden dann gut, wenn Vorgesetzte mit ihren Mitarbeitdenen darüber sprechen was passt und was nicht passt. Commitment heisst: „Able to go – willing to stay.“ Bleiben möchte man eher, wenn ein guter Dialog möglich ist, was man gegenseitig voneinander möchte und braucht.

Natürlich kann eine Organisation selber keine Haltung haben. Sie kann ja nicht mal reden. Eine Organisation braucht „Pressesprecher“. Das sind die Führungskräfte. Die Summe der Haltungen prägt die Kultur.

Kultur ist die kollektive Haltung der Organisation

Eine Organisation ist im Wesentlichen ein Kollektiv von Menschen. Was beim Mensch Haltung genannt wird, wird in der Organisation Kultur genannt.

Die Führungskräfte müssen nicht gleichgeschaltet sein. Doch die kollektive Haltung sollte sein: „Wir möchten mit dir herausfinden, was es braucht, dass du auch während der Arbeit leben und aufblühen kannst.“

Aus den Ausführungen sollte klar sein, dass dies kein selbstloses Angebot ist, im Sinne von „Alles ist Möglich“. Sondern ein Verhandeln der gegenseitigen Bedürfnisse mit dem Ziel einer möglichst starken Arbeitsbeziehung.

Fazit: Raus aus der Work-Life-Balance!

Es gibt keinen Grund, seine Lebenszeit für Arbeit zu verschwenden, die nicht passt. Wer dies jedoch ändern will kommt nicht darum herum, seinen Ängsten in die Augen zu schauen:

  • Existenzängste – ich brauche den Job!
  • Ich finde doch nichts besseres!
  • Immerhin habe ich ein sicheres Einkommen
  • usw…

Es ist verständlich, dass man nicht immer die Kraft oder den Mut aufbringt, sich solchen Dingen zu stellen. Es ist teuer, das zu tun! Noch teurer jedoch ist es, es nicht zu tun. Dann bezahlt man den Preis der Resignation. Im Wesentlichen verschenkt man dabei das wertvollste, was man hat: Seine Lebenszeit.

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