Stell dir vor, du arbeitest im HR und zwei Führungskräfte haben einen Konflikt miteinander. Was machst du?
Es kann in einem ersten Schritt sinnvoll sein, sich zu überlegen, ob es DICH dort wirklich braucht oder ob die zwei Führungskräfte es alleine schaffen, den Konflikt zu lösen. In einem zweiten Schritt ist wichtig, dass du dir überlegst, ob es ein Konflikt ist, der gelöst werden MUSS – jetzt gerade, weil es einen Einfluss auf den Arbeitsalltag dieser Führungskräfte und die Organisation hat. Es gibt durchaus Situationen, in welcher die Konklusion dieser Überlegung sein kann: Der Konflikt muss aktuell nicht gelöst werden. Wir sind uns aber einig, dass wir uns zur Zeit nicht einig sind.
Wenn du aber der Meinung bist: Ja es braucht mich und ja der Konflikt muss gelöst werden, können folgende Schritte hilfreich sein:
Als Erstes macht es Sinn, sich mit den Betroffenen einzeln zusammenzusetzen. Es geht darum, ein Gespür dafür zu bekommen, was passiert ist. Welche Emotionen sind im Spiel? Welche Positionen gibt es? Welche Themen wurden bereits besprochen? Was wurde bereits unternommen? So kannst du dir einen Überblick verschaffen und den nächsten Schritt planen:
Schaffe ein Umfeld, um die zwei Führungskräfte zusammenzubringen. Ein Umfeld, welches die Haltung vermittelt: Wir sind da, um den Konflikt zusammen und konstruktiv zu lösen. Es soll nicht vermittelt werden: Hier ist ein Schlachtfeld, um den Konflikt auszutragen. Es soll Raum geschaffen werden, damit die Führungskräfte sich überlegen können, wie sie den Konflikt lösen können.
Aus dem gemeinsamen Brainstorming entstehen dann konkrete nächste Schritte. Ein Aktionsplan, damit beide wissen, wer künftig was macht, um den Konflikt zu lösen. Die partizipative Erarbeitung der Strategie wird dabei helfen, dass die Führungskräfte intrinsisch motiviert sind, den Konflikt lösen zu wollen.
Da du den Aktionsplan ebenfalls kennst, kannst du nach einiger Zeit konkret nachhaken. Du kannst nachfragen, wo sie in der Konfliktlösung stehen und prüfen, ob sich der Konflikt trotzdem weiter verfestigt oder erneut aufflammen könnte. Dranzubleiben ist sehr wichtig.
Konfliktsituationen sind immer schwierig. Sie sind aber auch eine wunderbare Gelegenheit zu reflektieren und aus Fehlern zu lernen. Vielleicht entstehen aus Konflikten spannende und wichtige Erkenntnisse für den Arbeitsalltag. Oder man lernt für den nächsten Konflikt, was man anders machen könnte.Konflikte sind also nichts perse Negatives!
Jetzt sind wir auf eure Erfahrungen gespannt. Schreibt es gerne in die Kommentare