Sündenbockfalle

Die Sündenbockfalle lässt kein Risiko zu, auch wenn es einen Vorteil für die Unternehmung bedeuten könnte.

“Wieso soll genau ich den ersten Schritt machen, wenn dann doch nur alle den Finger auf mich zeigen?”

Wenn Mitarbeitende Angst haben Fehler zu machen, beschränken sie Ihren Einsatz auf Ihren Tätigkeitsbeschrieb: Dienst nach Vorschrift eben. Niemand will ein Risiko eingehen, auch wenn es einen Vorteil für die Unternehmung bedeuten könnte. Das Resultat: Es breitet sich eine innovationsfreie Zone aus.

Sündenbock: Alles schaut auf ihn. Der Fehler versteckt sich anderswo.

Hintergrund:

Unter Führungskräften hält sich ein hartnäckiges Missverständnis: Fehler brauchen Schuldige. Diese Annahme ist sehr wirksam: Sie lenkt die Unsicherheit, welche bei Fehlern zwangsläufig entsteht, zielgerichtet auf den Sündenbock. Damit ist die Ordnung wieder hergestellt. Aber die Konsequenzen sind fatal: Alle schützen sich davor, zum Sündenbock zu werden und machen Dienst nach Vorschrift.

Gegenmittel: Raus aus der Sündenbock-Falle

Führungskräfte müssen es sich verdienen, dass die Mitarbeitenden mitdenken und ins Risiko gehen. Es ist wie im Garten: Will es nicht wachsen, passen die Rahmenbedingungen noch nicht. Hier fehlt vermutlich Psychologische Sicherheit. Was vermeintlich hilft, in der Realität aber kontraproduktiv ist, ist eine strikte lösungsorientierte Philosophie, die die Ursachen der Fehler bzw. Probleme ignorieren nur um der Sündenbockfalle zu entfliehen. Denn Innovation verlangt das vollumfängliche Verständnis des Problems was nur mit einer vielseitigen Beleuchtung der Ursache möglich wird. Es ist also an der Führungskraft den Problemen (und bestenfalls mit allen involvierten des Teams) auf den Grund zu gehen ohne die Schuld an die Mitarbeiter heranzutragen.

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Quelle 

Lippmann, Eric (2018). Handbuch Angewandte Psychologie für Führungskräfte: Führungskompetenz und Führungswissen.

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